

vergleichbar mit Wembley, Kattowice
oder Göteborg. Hierzu fehlte die gesamte
Infrastruktur, man hätte eine Zusatztri-
bühne gebraucht und so eine Besucher-
menge wohl nicht bewältigen können.
Der ADAC Südbayern e.V. mit Motorrad-
referent Albert Seitz aus Landshut wur-
de solange bekniet, bis das Olympiasta-
dion für diese Veranstaltung angemietet
wurde. Es brauchte aber ja noch eine
Speedwaybahn. Also haben wir in das
Olympiastadion auf der Tartanlauffläche
eine Bahn und eine Barriere eingebaut.
Gemäß FIM-Vorschriften musste auf der
Bahn 2-3 Monate vorher ein Testmatch
abgehalten werden. So haben wir also
nach dem Ende der Fußballsaison (denn
damals wurde ja noch im Olympiasta-
dion gespielt) die Bahn eingebaut, das
Testmatch gefahren und die Barriere
wieder abgebaut. Die Bahn blieb, und in
der neuen Fußballsaison musste der FC
Bayern bis Mitte September dann seine
Eckstangen auf die Bahn bauen! Heute
undenkbar, aber damals haben die Ver-
antwortlichen des Clubs glücklicherwei-
se mitgespielt.
… und was hat es mit dem Rennen ge-
gen Los Angeles auf sich?
Die Idee, ein Speedwaymatch zwischen
Landshut und Los Angeles zu veranstal-
ten, kammir bei einem Aufenthalt 1980
in dieser Stadt und einer Begegnung mit
dem dortigen Bürgermeister. Mr. Bar-
keley war damals der erste farbige Bür-
germeister. Der Vergleichskampf „LA vs
LA“ konnte dann im August 1983 nach
langer Vorbereitung verwirklicht wer-
den. Das war eine der aufregendsten Ver-
anstaltungen für mich. Der Bürgermeis-
ter aus Los Angeles hatte das Grußwort
zur Veranstaltung geschrieben. Rennbe-
ginn war Samstag abend, 20.00 Uhr. Die
Motorräder und zwei Fahrer der Ameri-
kaner waren schon am Freitag angereist.
Der Rest der Truppe hatte noch Starts
am Freitagabend in der Englischen Liga.
Sie gerieten am Samstagnachmittag auf
dem Weg zum Flughafen Heathrow in
einen Stau wegen eines Verkehrsunfalls.
Somit hatten sie den Flieger nach Mün-
chen-Riem verpasst. Das war der letzte
Flug an diesem Tag von London nach
München. Es gab nur noch einen Flug
von London nach Amsterdam und von
dort weiter nach München. Nur lande-
te der erst nach 20.15 in München. Bei
über 9000 Zuschauern im Stadion keine
Fahrer, wunderbares Wetter – da steht
man als Veranstalter da und schwitzt.
Wir haben dann schnellstmöglich einen
Helikopter von einer Firma in der Haller-
tau gechartert, der ist nach Riem, aufs
Flugfeld, hat die Fahrer gleich neben
dem Flieger ohne Zollformalitäten auf-
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